Kevin Blasiak wurde eingeladen, am 2025 Paris Defence and Strategy Forum im Rahmen des akademischen Tracks teilzunehmen und sich an hochrangigen Diskussionen über die Zukunft der internationalen Sicherheit zu beteiligen.
Das Paris Defence and Strategy Forum 2025 versammelte führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verteidigung, Diplomatie und Wissenschaft, um über die sich wandelnde Sicherheitslage im internationalen Kontext zu diskutieren. Mit Redebeiträgen unter anderem von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius, dem Sprecher des US National Security Council John Kirby sowie dem Politikwissenschaftler Joseph Nye wurde deutlich, dass der Umgang mit zukünftigen Bedrohungen sowohl strategische Weitsicht als auch gesellschaftliche Resilienz erfordert.
Ich war auf Einladung Teil des akademischen Tracks des Forums, der darauf abzielt, eine Plattform für den Austausch zwischen Forschung und Praxis zu etablieren. Dieser Diskursraum zwischen Wissenschaft, Militär, Politik und weiteren gesellschaftlichen Akteuren bietet eine wichtige Gelegenheit, gemeinsame Herausforderungen zu identifizieren und neue Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln. Besonders im Fokus standen dabei Fragen zur Rolle digitaler Technologien in sicherheitspolitischen Kontexten.
Immer wieder wurde deutlich, wie sehr Phänomene wie Desinformation, kognitive Kriegsführung oder der Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Grundlagen strategischer Planung verschieben. Diese Entwicklungen lassen sich nicht allein technisch bewältigen – sie verlangen nach einer tiefgreifenden ethischen Auseinandersetzung und interdisziplinärer Zusammenarbeit.
Aus Sicht des Responsible Computing bestätigt das Forum eine zentrale Erkenntnis: Zukünftige Resilienz bemisst sich nicht nur an technologischer Infrastruktur oder militärischer Abschreckung, sondern an Vertrauen, Werten und der Fähigkeit der Bevölkerung, sich in komplexen digitalen Umwelten zurechtzufinden. Wissenschaftliche Ansätze, die Transparenz, menschenzentrierte Gestaltung und verantwortungsvolle Technologieentwicklung in den Mittelpunkt stellen, müssen stärker in sicherheitspolitische Überlegungen integriert werden.
Derzeit sind solche Perspektiven in der sicherheitsstrategischen Diskussion noch unterrepräsentiert. Doch gerade hier kann Forschung einen bedeutenden Beitrag leisten – etwa durch die Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Systeme, die Analyse gesellschaftlicher Auswirkungen von digitaler Einflussnahme oder die Frage, wie Institutionen digitale Selbstbestimmung und Vertrauen stärken können.
Das Forum hat verdeutlicht, dass wissenschaftliche Stimmen in strategischen Zukunftsfragen nicht nur gehört, sondern aktiv einbezogen werden sollten. Responsible Computing bietet hier ein konzeptionelles Gerüst, um technologische Möglichkeiten mit ethischer Verantwortung in Einklang zu bringen. Voraussetzung dafür ist jedoch ein dauerhafter, konstruktiver Dialog zwischen Forschung und Praxis.
Das Paris Defence and Strategy Forum war nicht nur ein Raum der Reflexion, sondern auch ein Signal: Solcher Austausch ist möglich und dringlicher denn je.


- March 15, 2025 (zuletzt aktualisiert)