Partizipation und Sichtbarkeit in hybriden Realitäten

zur Aushandlung von Digitalisierung in Pendlerzügen

Projektdetails

  • Consortium:

    Universität Salzburg

    Universität Wien

    Bertha von Suttner Privatuniversität

    FH Technikum Wien


Kontaktinformationen

  • Brita Krucsay, Universität Wien
    E-Mail

Kurzzusammenfassung

Dieses transdisziplinäre Projekt untersucht, wie sozio-technische Realitäten in digital erweiterten öffentlichen Räumen verhandelt und (re-)produziert werden. Ausgehend von Fragen der sozialen Partizipation und Sichtbarkeit gestalten wir digitale Interventionen in transienten physischen Räumen, die es den Teilnehmer:innen ermöglichen, mittels der Erkundung von „Datenschichten“ digitale Realitäten sowie – durch diese vermittelt – ihre wechselseitigen Beziehungen zu erkunden. In ausgewählten Abteilen von Pendlerzügen haben fluktuierende soziale Gruppen von Passagieren die Möglichkeit mittels Projektionen zu interagieren und eine Augmented-Reality-App nutzen, um Daten, die die Zugfahrenden in deren Verwobenheit mit Technologie und der vorbeiziehenden Umgebung beschreiben, zu erforschen und deren Sichtbarkeit miteinander auszuhandeln. Im Rahmen von Critical Design Interventionen entstehen somit neuartige hybride „Agoras“, in denen Aushandlungs- und kritische Reflexionsprozesse zur Rolle des Menschen innerhalb jener sozio-technologischer Verflechtungen angestoßen werden, die Ordnung herstellen und gesellschaftliche Machtverhältnisse normalisieren.

Ergebniszusammenfassung

Die interdisziplinäre Kooperation zwischen Sozialwissenschaften und Informatik war schon im Prozess der gemeinsamen Antragsarbeit gewinnbringend für einen Erkenntnisgewinn. Die Anschubfinanzierung stellte den Rahmen für eine produktive Auseinandersetzung bereit, innerhalb dessen es möglich wurde, die innovative Projektidee zur Aushandlung gesellschaftlicher Normen und Macht in hybriden Realitäten systematisch zu entwickeln und in einer der Komplexität des Themenfeldes angemessenen Weise weiterzuverfolgen. Auf dieser Basis ließen sich die Grundlagen eines Projektantrags ausarbeiten, dessen Ausrichtung sowohl im nationalen als auch im internationalen Feld einen neuen und ambitionierten Ansatz verfolgt.

Anfang 2021 reichte das Projektteam einen Antrag auf weitere Förderung beim FWF ein, in dem es ein partizipatives Modell zur Erforschung der Beziehung zwischen «Mensch» und «Technologie» vorschlug. Mit einem transdisziplinären Ansatz konzipierte das Team ein Forschungsprojekt, das die Interaktionen in Pendlerzügen mit Hilfe einer Augmented-Reality-Plattform (AR) untersuchen sollte. Ziel war es, zu untersuchen, wie gesellschaftliche Normen und Machtstrukturen in diesem Umfeld verhandelt werden. Das Team wollte untersuchen, welche Informationen die Teilnehmer bereit waren, in dieser hybriden digitalen Realität vor dem Hintergrund der teilweisen und/oder vollständigen Anonymität digitaler Realitäten wie Social-Media-Plattformen sichtbar zu machen. Auf diese Weise hofften sie, eine umfassendere Perspektive auf die Relation von «Mensch» und «Technik» zu erhalten.